Michael Olise hat in kürzester Zeit geschafft, was nur ganz wenige Spieler in der Geschichte des FC Bayern München vollbringen konnten: Er hat die Fans, die Experten und sogar die sonst so nüchterne Klubführung gleichermaßen in Staunen versetzt. Seit seinem Wechsel nach München sorgt der 22-jährige französische Offensivspieler Woche für Woche für Schlagzeilen – und das nicht nur durch Tore oder Vorlagen, sondern vor allem durch seine außergewöhnliche Spielweise. Olise bringt einen Zauber auf den Platz, der längst verloren geglaubt war.
Schon bei seinen ersten Auftritten im Bayern-Trikot war zu erkennen, dass hier ein besonderer Spieler am Werk ist. Mit seiner explosiven Antrittsstärke, seinen blitzschnellen Richtungswechseln und einer feinen Ballbehandlung, die beinahe mühelos wirkt, zieht er Verteidiger reihenweise aus dem Spiel. Viele Beobachter fühlen sich an die glorreichen Zeiten von Arjen Robben erinnert, der über ein Jahrzehnt hinweg die rechte Außenbahn an der Säbener Straße dominierte. Die Frage, die sich nun stellt: Ist Michael Olise tatsächlich der würdige Erbe des niederländischen Flügelhelden?
Was Olise besonders macht, ist seine Unberechenbarkeit. Während Robben berühmt-berüchtigt für seine legendären Dribblings nach innen und seinen linken Hammer war, verfügt Olise über ein noch breiteres Repertoire. Er kann sowohl nach innen ziehen als auch außen durchbrechen, er beherrscht den tödlichen Steckpass ebenso wie den präzisen Abschluss. Diese Vielseitigkeit macht ihn nicht nur zu einem Alptraum für gegnerische Abwehrreihen, sondern auch zu einem Trumpf im System von Trainer Vincent Kompany, der auf variablen, offensiven Fußball setzt.
Auch die Zahlen sprechen für sich: Bereits in seinen ersten Monaten bei Bayern konnte Olise regelmäßig Scorerpunkte sammeln, doch die nackten Statistiken erzählen nur die halbe Geschichte. Seine Präsenz auf dem Feld verändert die gesamte Dynamik der Münchner Offensive. Mit Harry Kane im Sturmzentrum hat er einen kongenialen Abnehmer für seine Flanken und Pässe gefunden, während Jamal Musiala und Leroy Sané von den zusätzlichen Freiräumen profitieren, die Olise mit seinen Läufen schafft.
Besonders bemerkenswert ist aber die Wirkung, die Olise auf das Umfeld des Vereins hat. Kommentatoren wie Kerry Hau oder Torben Hoffmann, die in ihrer Laufbahn schon etliche Weltstars erlebt haben, geraten regelrecht ins Schwärmen, wenn sie über ihn sprechen. Es ist diese Mischung aus jugendlicher Unbekümmertheit und taktischer Reife, die ihn so einzigartig erscheinen lässt. Man spürt, dass er nicht einfach nur spielt, um Spiele zu gewinnen – er spielt, um die Menschen zu begeistern.
Natürlich ist es noch zu früh, ihn endgültig in die Riege der ganz Großen wie Robben oder Ribéry einzuordnen. Doch die Anzeichen sind eindeutig: Olise besitzt alle Voraussetzungen, um in die Fußstapfen dieser Legenden zu treten. Seine Technik, seine Intelligenz auf dem Platz und seine Siegermentalität machen ihn zu einem Spieler, der Spiele im Alleingang entscheiden kann.
Die Bayern-Fans dürfen also zurecht träumen. Mit Michael Olise könnte der Rekordmeister einen neuen Flügelzauberer gefunden haben, der eine Ära prägt. Vielleicht ist er nicht nur der Erbe von Arjen Robben – vielleicht wird er schon bald selbst zur Legende.