Transfers, Finanzen, Entscheidungen: Welche Funktion hat Uli Hoeneß noch offiziell beim FC Bayern München?
Uli Hoeneß gilt seit Jahrzehnten als das Gesicht des FC Bayern München. Kaum ein anderer Funktionär im deutschen Fußball hat den Werdegang eines Vereins so stark geprägt wie er. Von seiner aktiven Karriere als Spieler über seine Zeit als Manager bis hin zum Präsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden – Hoeneß war über Jahrzehnte hinweg Dreh- und Angelpunkt der Münchner. Doch viele Fans fragen sich heute: Welche Funktion übt Uli Hoeneß eigentlich noch offiziell beim Rekordmeister aus?
Rein formal ist Hoeneß seit November 2019 nicht mehr Präsident des Vereins und damit auch nicht mehr direktes Vorstandsmitglied. Er trat damals zurück und übergab den Posten an Herbert Hainer, der bis heute Vereinspräsident ist. Doch Hoeneß zog sich nicht vollständig zurück. Er wurde zum Ehrenpräsidenten des FC Bayern ernannt – eine Auszeichnung, die ihm einen besonderen Status verleiht, allerdings ohne direkte operative Verantwortung im Tagesgeschäft.
Darüber hinaus ist Hoeneß weiterhin Mitglied im Aufsichtsrat des FC Bayern München AG. Dieses Gremium überwacht die Arbeit des Vorstandes und hat bei großen strategischen und finanziellen Entscheidungen das letzte Wort. Damit ist Hoeneß nach wie vor in einer offiziellen und einflussreichen Position. Auch wenn er nicht mehr täglich am Schreibtisch im Büro an der Säbener Straße sitzt, hat er die Möglichkeit, wichtige Impulse zu setzen und bei richtungsweisenden Fragen seine Stimme abzugeben.
Besonders deutlich wird dies in Transferperioden. Immer wieder berichten Medien, dass Hoeneß im Hintergrund bei großen Personalentscheidungen beratend tätig ist. Seine jahrzehntelange Erfahrung auf dem Transfermarkt, sein Netzwerk und sein Gespür für den richtigen Zeitpunkt machen ihn für den Verein weiterhin wertvoll. Auch bei finanziellen Grundsatzfragen gilt er als Stimme, die Gewicht hat – schließlich war er selbst über viele Jahre für die solide wirtschaftliche Basis verantwortlich, die den FC Bayern in Europa einzigartig macht.
Zudem ist Hoeneß im Vereinsumfeld eine Art moralische Instanz. Seine Meinungen, die er gerne offen und unverblümt in Interviews äußert, stoßen auf großes Echo. Mal sorgt er mit markigen Worten für Schlagzeilen, mal nimmt er Spieler oder Trainer in Schutz, wenn die öffentliche Kritik überhandnimmt. Selbst ohne offizielles Tagesgeschäft hat er so einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung des Klubs.
Insgesamt lässt sich festhalten: Offiziell ist Uli Hoeneß Ehrenpräsident des FC Bayern München e.V. und Mitglied des Aufsichtsrats der FC Bayern München AG. Operative Verantwortung trägt er nicht mehr, dennoch bleibt sein Einfluss spürbar. Viele Entscheidungen im Hintergrund, sei es im sportlichen Bereich, bei Finanzen oder bei strategischen Fragen, werden nach wie vor mit seinem Rat abgestimmt. Der FC Bayern ohne Uli Hoeneß ist daher auch im Jahr 2025 kaum vorstellbar – selbst wenn er formell nicht mehr an vorderster Front steht.