Jakob Svensson kam im Winter auf Leihbasis vom FC Nordsjælland aus der dänischen Superliga zu Borussia Dortmund – ein Transfer, der zunächst kaum große Schlagzeilen machte. Doch nur wenige Monate später entwickelte sich der 23-jährige Linksverteidiger zu einem der wichtigsten Neuzugänge der jüngeren Vereinsgeschichte. Mit seinem dynamischen Spielstil, seiner taktischen Reife und seiner konstanten Leistung hat Svensson die langjährige Baustelle auf der linken Abwehrseite des BVB endlich geschlossen.
Seit dem Abgang von Marcel Schmelzer hatte Borussia Dortmund Schwierigkeiten, einen dauerhaften und verlässlichen Linksverteidiger zu etablieren. Zahlreiche Spieler wie Nico Schulz, Raphael Guerreiro (der häufiger im Mittelfeld eingesetzt wurde) oder auch Raphael Guerreiro konnten die Position nie vollständig ausfüllen. Entweder fehlte es an defensiver Stabilität, Konstanz oder der taktischen Balance zwischen Offensivdrang und defensiver Absicherung. In diesem Kontext war die Verpflichtung Svenssons ein Schachzug, der zunächst kaum beachtet wurde – sich aber als absoluter Glücksgriff herausstellte.
Schon in den ersten Einsätzen während seiner Leihe überzeugte Svensson mit klugen Entscheidungen, aggressivem Pressing und präzisem Stellungsspiel. Offensiv brachte er sich regelmäßig mit gefährlichen Flanken und intelligenten Läufen in den Halbraum ein, während er defensiv kaum Schwächen zeigte. Sein Spiel wirkte reif und abgeklärt – Eigenschaften, die man bei einem so jungen Spieler nicht unbedingt erwarten konnte. Besonders auffällig war sein Timing in der Balleroberung sowie seine Fähigkeit, das Spiel nach vorne schnell umzuschalten.
Trainer und Verantwortliche zeigten sich schnell begeistert, und so verwunderte es nicht, dass Dortmund frühzeitig von der Kaufoption Gebrauch machte und Svensson im Sommer fest verpflichtete. Ein Zeichen des Vertrauens, aber auch ein klares Signal, dass man in ihm die langfristige Lösung für die Linksverteidiger-Position sieht.
Neben seinen sportlichen Qualitäten loben Mitspieler und Trainer auch Svenssons Einstellung. Er gilt als bescheiden, lernwillig und sehr fokussiert – Tugenden, die ihn nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine zu einer respektierten Persönlichkeit machen. Seine Integration ins Team verlief reibungslos, und viele sehen in ihm bereits einen zukünftigen Führungsspieler.
Die Erwartungen an Svensson sind nach seinem starken Start gestiegen, doch bisher scheint ihn der Druck nicht zu belasten. Im Gegenteil: Er zeigt weiterhin konstant gute Leistungen, wirkt körperlich robust, mental stabil und technisch sauber. Wenn er diese Entwicklung beibehält, könnte er nicht nur beim BVB eine tragende Rolle spielen, sondern sich auch in der schwedischen Nationalmannschaft als Stammspieler etablieren.
Borussia Dortmund hat mit Jakob Svensson mehr als nur ein Problem gelöst – man hat eine neue Identifikationsfigur für die Defensive gefunden. In einer Zeit, in der viele Transfers kurzfristig gedacht sind, scheint dieser Wechsel langfristig zu fruchten. Svensson ist mehr als nur ein Ersatz – er ist eine neue Konstante auf einer Position, die beim BVB jahrelang Sorgen bereitete.