Manchester Citys packendes Aufeinandertreffen mit Bayer Leverkusen entwickelte sich zu einem der überraschendsten Highlights des Spieltags – ein Duell, das nicht nur wegen seiner intensiven spielerischen Momente in Erinnerung bleiben wird, sondern auch wegen Pep Guardiolas ungewöhnlich selbstkritischer Reaktion nach dem Abpfiff. Der spanische Startrainer, bekannt für seine taktische Präzision und akribische Spielvorbereitung, gab zu, dass er sich diesmal schlichtweg „vercoacht“ habe. Eine Aussage, die sowohl Fans als auch Experten überraschte, denn Guardiola zeigt nur selten derart offene Selbstkritik.
Das Spiel begann mit einem hohen Tempo, beiden Mannschaften war vom ersten Moment an anzumerken, dass es sich um ein Prestigeduell handelte. Manchester City dominierte zwar die Ballbesitzstatistik, doch Leverkusen zeigte eine beeindruckende defensive Stabilität und setzte mit gefährlichen Kontern immer wieder Nadelstiche. Besonders in der ersten Halbzeit wurde deutlich, dass City Schwierigkeiten hatte, das kompakte Mittelfeld der Werkself zu durchbrechen. Die von Guardiola gewählte Formation, die stärker auf Ballzirkulation statt direkte Tiefe ausgelegt war, schien nicht aufzugehen.
Leverkusen nutzte diese Unsicherheiten konsequent aus. Mit präzisen Umschaltmomenten brachten sie Citys Abwehr mehrfach in Bedrängnis und erzielten einen Führungstreffer, der die Etihad-Fans schockte. City wirkte ungewohnt ideenlos, was vor allem daran lag, dass Guardiola einige Schlüsselspieler auf ungewohnten Positionen einsetzte – eine taktische Experimentierfreude, die diesmal nach hinten losging.
In der zweiten Halbzeit versuchte City, den Druck zu erhöhen, und es gelang ihnen, mit einem sehenswerten Treffer auszugleichen. Dennoch blieb die Partie ein ständiges Hin und Her, geprägt von intensiven Zweikämpfen, schnellen Umschaltbewegungen und taktischem Feingefühl auf beiden Seiten. Leverkusen bewies einmal mehr, warum sie sich in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden europäischen Gegner entwickelt haben.
Nach dem Schlusspfiff lobte Guardiola die Disziplin und Qualität von Leverkusen, betonte aber zugleich, dass seine eigene Entscheidung bei der taktischen Ausrichtung nicht die richtige gewesen sei. Diese Selbstreflexion zeigte Größe – und unterstrich, dass selbst einer der besten Trainer der Welt nicht unfehlbar ist.
Für City bleibt das Spiel eine wertvolle Lektion. Für Leverkusen hingegen ist es ein weiterer Beweis dafür, dass sie in der Lage sind, auch gegen europäische Topklubs zu bestehen. Fans beider Teams erlebten ein Duell voller Spannung, Emotionen und Erkenntnisse, die weit über das Ergebnis hinausreichen.

