Ein Abend in der Schellingstraße: Wenn ein Satz die ganze Stadt umarmt
Ich sitze in meiner Stammkneipe in der Schellingstraße, die Holzvertäfelung riecht nach Jahrzehnten Fußball, Bier und Geschichten, die man nur hier erzählen kann. Vor mir steht eine frisch eingeschenkte Maß, das Glas beschlägt, und mir laufen tatsächlich die Tränen übers Gesicht – und zwar Tränen der puren, unverfälschten Glückseligkeit. Denn unser Harry, unser Bomber aus London, unser englischer Bayer mit dem Herz in den Vereinsfarben Rot und Weiß, hat’s der ganzen Welt hinausgeschrien: „Ich hab noch nie so gut gespielt wie jetzt beim FC Bayern!“
In diesem Moment wirkt es, als würde die ganze Kneipe still werden. Selbst der alte Sepp am Stammtisch, der seit Jahren nie etwas lobt, das jünger ist als Beckenbauer, hebt anerkennend die Augenbraue. Und man spürt: Dieser Satz trifft nicht nur ins Ohr, sondern mitten rein ins bayerische Herz.
Harry Kane, der Weltstar, ist längst keiner mehr von „denen da drüben“. Er ist einer von uns geworden. Einer, der versteht, was es heißt, in München aufzublühen. Einer, der begreift, wie viel Wärme in dieser Stadt steckt – manchmal versteckt hinter Granteln und Gemotze, aber echt wie ein frisch gezapftes Helles.
Und wenn dieser Mann, der in Wembley schon die Welt erzittern ließ, sagt, dass er hier seinen besten Fußball spielt, dann ist das mehr als eine sportliche Aussage. Es ist ein Liebesbrief an den Verein, an die Mannschaft, an die Fans und an eine Stadt, die ihn aufgenommen hat, als wäre er schon immer Teil ihrer Geschichte gewesen.
Ich hebe die Maß, die Kehle wird warm, und ich weiß: Heute wird gefeiert. Auf Harry. Auf Bayern. Auf diesen Moment, in dem Fußball wieder ganz einfach wurde – pure Leidenschaft und ein Satz, der alles sagt. Prost!

