Der FC Bayern München hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem englischen Stürmer Mason Greenwood beschäftigt. Der 24-Jährige, der seit Sommer 2024 bei Olympique Marseille unter Vertrag steht, hat mit starken Leistungen in der Ligue 1 die Aufmerksamkeit mehrerer europäischer Topklubs auf sich gezogen. Insbesondere die Bayern, die unter Trainer Vincent Kompany weiterhin nach offensiver Verstärkung suchen, sollen Greenwood als potenziellen Neuzugang für die kommende Saison in Betracht ziehen.
Greenwood wechselte im Juli 2024 für 31,6 Millionen Pfund (rund 38 Millionen Euro) von Manchester United nach Marseille. Der Transfer enthielt eine Sell-on-Klausel von 40 bis 50 Prozent, was bedeutet, dass United bei einem Weiterverkauf erheblich profitieren würde. Seit seinem Wechsel nach Frankreich hat sich Greenwood nahtlos in die Mannschaft von Roberto De Zerbi integriert. Bis November 2025 erzielte er acht Ligatore und gab fünf Vorlagen – Zahlen, die seine technische Klasse, seine Schnelligkeit und seine Abschlussstärke unterstreichen.
Die Bayern suchen seit dem Sommer 2024 nach einem vielseitigen Angreifer, der sowohl als Mittelstürmer als auch auf den Flügeln eingesetzt werden kann. Mit Harry Kane als gesetztem Mittelstürmer und Leroy Sané sowie Kingsley Coman auf den Außenbahnen fehlt es dem Rekordmeister an Tiefe und Flexibilität. Greenwood, der sowohl links- als auch rechtsfüßig ist und ein exzellentes Dribbling besitzt, passt ideal in Kompanys hochintensives Pressing- und Umschaltspiel. Berichte aus Frankreich und England sprechen von regelmäßigen Scouting-Besuchen der Bayern bei Marseille-Spielen.
Konkurrenz gibt es reichlich. Paris Saint-Germain soll bereits ein Angebot von 75 Millionen Euro abgegeben haben, während auch Klubs wie der FC Barcelona, Atlético Madrid und sogar Manchester United selbst über eine mögliche Rückholaktion nachdenken. Marseille wiederum ist nicht gewillt, seinen Starspieler unter Wert abzugeben. Präsident Pablo Longoria betonte wiederholt, dass nur ein „außergewöhnliches Angebot“ zu Verhandlungen führen würde.
Für die Bayern stellt sich die Frage, ob sie bereit sind, eine derart hohe Ablösesumme für einen Spieler zu zahlen, der trotz seiner sportlichen Reife weiterhin mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Greenwood wurde 2023 von allen Anklagen freigesprochen, dennoch bleibt seine Rückkehr in die Premier League oder gar nach Deutschland ein sensibles Thema. Die Münchner Führung um Max Eberl und Christoph Freund wird daher nicht nur sportliche, sondern auch gesellschaftliche Aspekte sorgfältig abwägen.
Sollte ein Transfer zustande kommen, könnte Greenwood der nächste englische Star in der Bundesliga werden – nach Jadon Sancho und Jude Bellingham. Bislang gibt es jedoch keine offizielle Bestätigung eines Gebots. Die kommenden Wochen, insbesondere die Wintertransferperiode, werden zeigen, ob die Bayern ernsthaft in den Poker um den ehemaligen United-Juwel einsteigen.

