Die neue Bundesliga-Saison steht in den Startlöchern, und doch scheint schon jetzt eine zentrale Frage beantwortet: Wer wird Meister? Während Fans auf Spannung und Überraschungen hoffen, haben sich die Bundesliga-Trainer bemerkenswert einhellig geäußert – und setzen geschlossen auf den FC Bayern München als erneuten Titelträger.
Was zunächst wie Resignation klingt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Mischung aus Respekt, Psychospielchen und sportpolitischer Realität. Seit über einem Jahrzehnt prägen die Münchner die Bundesliga nach Belieben. Ob unter Pep Guardiola, Hansi Flick oder aktuell Vincent Kompany – der Rekordmeister hat es verstanden, sich immer wieder neu zu erfinden und das Titelrennen am Ende fast automatisch für sich zu entscheiden.
Borussia Dortmunds Coach Edin Terzić brachte es jüngst auf den Punkt: „Wenn Bayern annähernd ihre Bestform erreicht, kämpfen wir alle nur um Platz zwei. Das ist die Realität.“ Auch Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß pflichtete bei und sprach von einer „gigantischen Aufgabe“, die Bayern von der Spitze zu verdrängen.
Doch hinter diesen Aussagen steckt nicht nur Anerkennung. Indem die Konkurrenz Bayern klar als Favorit benennt, wird der Druck noch größer. Scheitern die Münchner auch nur ansatzweise, stehen sie sofort im Kreuzfeuer der Kritik, während die Verfolger aus dem Schatten heraus agieren können. Ein cleverer psychologischer Schachzug, der bereits in der Vergangenheit im Titelrennen angewandt wurde.
Sportlich gibt es jedenfalls wenig Anzeichen für Münchner Schwäche. Unter Vincent Kompany hat die Mannschaft eine neue Dynamik entwickelt. Mit Jamal Musiala als Gesicht der Zukunft, cleveren Transfers und einer Kaderbreite, die ihresgleichen sucht, geht der FCB gestärkt in die Saison. Auch international zeigt sich, wie groß die Strahlkraft des Klubs ist: Stars aus aller Welt stehen Schlange, um nach München zu wechseln, während europäische Top-Klubs vergeblich um Bayern-Spieler buhlen.
In den sozialen Medien sorgt die geschlossene Trainerfront dennoch für Diskussionen. Vor allem Fans von Borussia Dortmund werfen ihrem Coach vor, schon vor dem ersten Ballkontakt klein beizugeben. Andere sehen in der klaren Favoritenrolle für die Bayern eine willkommene Möglichkeit, die Erwartungen an ihre eigenen Teams niedrig zu halten.
Die Geschichte jedoch gibt den Trainern recht. Ob Leipzig, Dortmund oder Leverkusen – immer wieder standen Herausforderer bereit, nur um am Ende doch am Münchner Bollwerk zu scheitern. Die Dominanz des Rekordmeisters ist nicht nur ein sportliches, sondern auch ein mentales Phänomen.
So startet der FC Bayern in die Saison 2025/26 nicht nur mit der gewohnten Hypothek des Titelverteidigers, sondern auch mit dem merkwürdigen Rückenwind der Konkurrenz. Ein Schulterschluss, der einerseits Anerkennung ist, andererseits fast schon spöttisch wirkt.
Doch eines ist klar: Wenn die Bundesliga-Konkurrenz geschlossen auf Bayern setzt, dann wissen alle – der Weg zur Meisterschaft führt auch in diesem Jahr wieder nur über München.