Borussia Dortmund steckt derzeit in einer schwierigen Phase, die sowohl Fans als auch Experten zunehmend beunruhigt. Die jüngste Serie von drei aufeinanderfolgenden Spielen ohne Sieg hat nicht nur die sportliche Situation des Vereins verschärft, sondern auch grundlegende Fragen zur aktuellen Ausrichtung und zur Führung des Teams aufgeworfen. Der BVB, der regelmäßig den Anspruch erhebt, in der Bundesliga um Titel mitzuspielen und international konkurrenzfähig zu sein, präsentiert sich momentan weit unter seinen Möglichkeiten. Die Leistungen auf dem Platz wirken phasenweise unsicher, ideenlos und von mangelnder Konsequenz geprägt, was die Diskussionen rund um Trainer Niko Kovač immer lauter werden lässt.
Seit seinem Amtsantritt war klar, dass Kovač vor großen Aufgaben stehen würde: ein Kader mit enormem Potenzial, aber auch mit strukturellen Problemen, eine Erwartungshaltung, die im deutschen Fußball zu den höchsten gehört, sowie ein Umfeld, das schnell unruhig wird, wenn die Resultate ausbleiben. Während Kovač zu Beginn durchaus positive Ansätze zeigen konnte – insbesondere im Pressing und in der körperlichen Intensität – scheinen diese mittlerweile zu verpuffen. Kritiker monieren, dass die Mannschaft keinen klaren Spielplan erkenne lässt und in entscheidenden Momenten weder Stabilität noch Kreativität zeigt.
Auch die Spieler wirken verunsichert. Ballverluste in gefährlichen Zonen, schwaches Umschaltverhalten und fehlende Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen sind in den letzten Wochen immer häufiger zu beobachten. Gleichzeitig schafft es der BVB zu selten, seine Offensivstärke konsequent auszuspielen. Chancen bleiben liegen, Standards bringen kaum Gefahr, und defensiv wirkt das Team häufig anfällig für einfache Fehler oder individuelle Aussetzer. Diese Entwicklungen verstärken den Eindruck, dass es dem Trainerteam nicht gelingt, eine klare Struktur zu implementieren oder die Spieler auf Topniveau zu bringen.
Die Frage, ob Niko Kovač wirklich der richtige Mann für Borussia Dortmund ist, steht daher immer deutlicher im Raum. Seine bisherigen Stationen, darunter Bayern München, Eintracht Frankfurt und der AS Monaco, zeigen ein gemischtes Bild: Erfolge wie der DFB-Pokalsieg und die Meisterschaft stehen Schwierigkeiten im Umgang mit großen Spielergruppen und taktischen Anpassungen gegenüber. Für einen Verein wie den BVB, der sowohl sportlich als auch emotional eine klare Identität pflegt, stellt sich die Frage, ob Kovač dieser gerecht werden kann.
Gleichzeitig wäre es zu einfach, die Krise allein am Trainer festzumachen. Auch die Mannschaft trägt Verantwortung. Führungsspieler schaffen es derzeit nicht, voranzugehen, und junge Talente werden in einem Umfeld gefordert, das alles andere als stabil ist. Darüber hinaus steht auch die Vereinsführung in der Kritik: Transferpolitik, Kaderzusammenstellung und langfristige Strategie werden seit Jahren kontrovers diskutiert.

