Bayern-Star Luis Díaz ist von der UEFA deutlich härter bestraft worden, als es der deutsche Rekordmeister zunächst erwartet hatte. Der kolumbianische Offensivspieler hatte beim 2:1-Auswärtssieg des FC Bayern München gegen Paris Saint-Germain Anfang November die Rote Karte gesehen, nachdem es zu einem hitzigen Zweikampf mit PSG-Verteidiger Achraf Hakimi gekommen war. Díaz soll Hakimi im Gerangel leicht gekratzt haben – eine Aktion, die vom Schiedsrichter als Tätlichkeit gewertet wurde und daher zu einem Platzverweis führte.
Bis zuletzt war der FC Bayern jedoch davon ausgegangen, dass die Sperre deutlich milder ausfallen würde. Sowohl Trainer Vincent Kompany als auch Sportdirektor Christoph Freund erklärten auf der Pressekonferenz am Freitagmorgen, dass sie von einer Sperre über ein einziges Spiel ausgegangen seien. Kompany sagte wörtlich: „Meine Information ist: ein Spiel. Ich wäre wirklich enttäuscht, wenn meine Information nicht stimmen würde.“ Auch Freund bestätigte diesen Kenntnisstand und betonte, der Verein habe keinerlei Hinweise darauf erhalten, dass eine deutlich längere Sperre drohen könnte.
Doch nur wenige Stunden später folgte die Überraschung: Die UEFA verkündete offiziell, dass Luis Díaz für insgesamt drei Spiele in der Champions League gesperrt wird. Diese Entscheidung bedeutet, dass der 28-Jährige dem FC Bayern in den kommenden wichtigen Partien der Königsklasse nicht zur Verfügung stehen wird. Für die Münchner stellt dies einen erheblichen Rückschlag dar, denn Díaz hatte sich seit seinem Wechsel als belebendes Element in der Offensive erwiesen und war zuletzt in starker Form.
Besonders verwunderlich ist aus Bayerns Sicht, dass keinerlei Begründung für die zunächst intern kommunizierte Einschätzung einer Ein-Spiel-Sperre bekannt ist. Offenbar hatte man im Verein entweder falsche Informationen erhalten oder die Situation falsch eingeschätzt. Offiziell äußerte sich der Klub nicht dazu, wie es zu dieser Fehleinschätzung kommen konnte. Klar ist nur, dass die UEFA den Vorfall als schwerer bewertet hat, als der FCB angenommen hatte.
Die Rotsperre für eine Tätlichkeit kann laut UEFA-Regelwerk zwischen zwei und mehreren Spielen variieren, abhängig von der Schwere des Vergehens, der Intensität der Aktion und dem Verhalten des Spielers. Warum die UEFA im Fall von Díaz zu einer Dreispiel-Sperre gekommen ist, wurde in der öffentlichen Mitteilung jedoch nicht detailliert erläutert. Auch über mögliche Gründe spekulierte der Verband nicht.
Für den FC Bayern bedeutet diese Strafe nun eine taktische und personelle Herausforderung. Kompany muss seine Offensive für die kommenden Champions-League-Begegnungen umbauen und Alternativen finden, um die Dynamik und Kreativität von Díaz zumindest teilweise zu ersetzen. Spieler wie Leroy Sané, Serge Gnabry, Kingsley Coman oder Jamal Musiala könnten in den kommenden Partien mehr Verantwortung übernehmen. Dennoch betonen Beobachter, dass der Verlust des Kolumbianers gerade in dieser Phase des Wettbewerbs schmerzt.
Ob der FC Bayern Einspruch gegen die Entscheidung der UEFA einlegen wird, ist bisher offen. Die Münchner analysieren die Begründung des Urteils intern und prüfen, ob eine Berufung Chancen hätte. Bis dahin jedoch bleibt die UEFA-Entscheidung bestehen: Luis Díaz wird dem FC Bayern in der Königsklasse drei Spiele lang fehlen.

