Amerikaner Pellegrino Matarazzo im Fokus: Gladbach denkt über neuen Trainer nach. Borussia Mönchengladbach steckt in einer sportlichen Krise, die Verantwortlichen suchen nach einer Lösung – und ein prominenter Name ist aufgetaucht: Pellegrino Matarazzo, derzeit Trainer der TSG Hoffenheim. Mehrere Medien berichten, dass der 47-jährige US-Amerikaner als potenzieller Kandidat für den vakanten Posten am Niederrhein gehandelt wird.
Matarazzo, geboren in Wayne, New Jersey, ist in der Bundesliga längst kein Unbekannter mehr. Nach seiner Zeit als Cheftrainer des VfB Stuttgart, wo er den Verein zurück in die Bundesliga führte und dort etablierte, arbeitet er aktuell in Hoffenheim. Dort gilt er als analytischer Denker, der taktische Disziplin mit einer klaren Spielidee verbindet. Seine Teams stehen für Struktur, Kompaktheit und schnelle Umschaltmomente.
Verbindung zu US-Stars
Besonders interessant für die Borussia-Fans: Mit Gio Reyna und Joe Scally stehen derzeit zwei amerikanische Nationalspieler im Kader der Fohlen. Ein Trainer wie Matarazzo, der nicht nur dieselbe Sprache spricht, sondern auch ein tiefes Verständnis für die fußballerische Entwicklung von US-Talenten hat, könnte die beiden jungen Profis auf ein neues Level heben.
Reyna, ausgeliehen von Borussia Dortmund, braucht dringend Konstanz und Vertrauen, um sein Potenzial endlich regelmäßig abrufen zu können. Scally hingegen hat sich auf der rechten Abwehrseite etabliert, doch auch er würde von einem Trainer profitieren, der sein Spiel taktisch weiter verfeinert. Für beide wäre Matarazzo mehr als nur ein Coach – er wäre ein Mentor mit ähnlichem Background.
Gladbachs Lage ist angespannt
Nach dem katastrophalen Saisonstart ohne Sieg in den ersten zehn Spielen war die Geduld der Vereinsführung erschöpft. Die Trennung von Gerardo Seoane markierte den Versuch, neue Impulse zu setzen. Interimstrainer Eugen Polanski soll kurzfristig stabilisieren, doch klar ist: Für den langfristigen Aufbau braucht es einen erfahrenen Mann.
Hier kommt Matarazzo ins Spiel. Er kennt die Bundesliga, spricht Deutsch wie Englisch fließend und hat schon bewiesen, dass er junge Spieler entwickeln kann. Seine Arbeit in Stuttgart, wo er zahlreiche Talente förderte, wird bis heute positiv hervorgehoben.
Risiko oder Chance?
Doch Matarazzo ist auch nicht unumstritten. Seine Stationen zeigten Licht und Schatten: In Stuttgart gefeiert, in Hoffenheim immer wieder kritisiert. Manche Fans befürchten, dass er Gladbach keine echte Aufbruchsstimmung verleihen könnte. Andere wiederum sehen genau in ihm den pragmatischen Kopf, den der Klub jetzt dringend braucht.
Sportlich würde er auf eine Mannschaft treffen, die ihr Selbstvertrauen verloren hat. Offensiv fehlt die Durchschlagskraft, defensiv die Stabilität. Matarazzos nüchterner Stil könnte dabei helfen, Ordnung in das Chaos zu bringen – ähnlich wie er es beim VfB nach dem Aufstieg geschafft hat.
US-Connection als Marketing-Faktor
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist auch die internationale Strahlkraft. Gladbach bemüht sich seit Jahren um eine stärkere Präsenz in den USA. Mit Scally, Reyna und möglicherweise Matarazzo hätte der Klub ein echtes US-Trio, das sowohl sportlich als auch vermarktungstechnisch enorme Chancen bietet. Gerade im Hinblick auf die WM 2026 in Nordamerika könnte das ein cleverer Schachzug sein.
Fazit
Ob Matarazzo tatsächlich in Gladbach anheuert, ist noch offen. Klar ist aber: Sein Name sorgt für Diskussionen, Hoffnung und auch Skepsis. Für die Fohlen wäre es ein mutiger Schritt, einen US-Amerikaner mit Bundesliga-Erfahrung an die Seitenlinie zu holen. Und für Reyna und Scally könnte es die Chance sein, unter vertrauter Führung ihre Karriere in Mönchengladbach richtig in Schwung zu bringen.