Mia san mia… aber ohne dich, Lennart, sind wir nur mia. VERDAMMT NOCHMAL! Es war einer dieser Augenblicke, die jedem Bayern-Fan das Blut in den Adern gefrieren lassen. Ein flacher Pass, ein harter Zweikampf, ein verdrehter Schritt – und plötzlich liegt Lennart Karl in der 60. Minute am Boden. Das Stadion verstummt, als hätte jemand den Ton ausgeschaltet. Und ich? Ich schwöre bei allem, was mir heilig ist – beim Geist von Gerd Müller, beim Double 2013, beim Champions-League-Pokal 2020 – mein Herz ist mir in die Hose gerutscht.
Da lag er. Unser Junge. Unser Hoffnungsträger. Der 17-Jährige, der in wenigen Wochen aus einem talentierten Nachwuchsspieler zur Verkörperung unserer Zukunft geworden ist. Die Kamera zoomt in sein Gesicht, und man sieht es: Schmerz. Echter, ungefilterter Schmerz. Ein Griff ans Bein, ein zusammengebissenes Gesicht – und plötzlich wirken all die Tore, all die Rekorde, all die Schlagzeilen irrelevant. Es geht nur um ihn. Um Lennart.
Freiburg spielt weiter, die Welt dreht sich weiter, aber für jeden Bayern-Fan steht die Zeit in diesem Moment still. Die Betreuer eilen aufs Feld, die Fans halten den Atem an. Und während Lennart sich langsam aufrichtet, stützt von zwei Physios, spürt man im Stadion ein kollektives Zittern, das seit Thiagos Finalpass oder Robbens Wembley-Tor so nicht mehr zu hören war.
Dann – ein Zeichen. Ein Nicken. Ein kurzes „Passt schon“, das durch seine Lippen geht. Kein Drama, kein Theater. Nur dieser unbeirrbare Wille, der ihn schon jetzt größer macht, als es sein Alter erlaubt.
Und als er schließlich unter Applaus vom Platz joggt, verstehe ich wieder, warum wir Fußball lieben: Nicht wegen der Titel. Nicht wegen der Tore. Sondern wegen Jungs wie ihm.
Lennart Karl. Unser Herzschlag. Unser Mut. Unsere Zukunft.

