Uli Hoeneß erklärte, dass der Verein in den vergangenen Jahren bewusst eine strategische Neuausrichtung vorgenommen habe, die sich klar von der früheren Transferpolitik unterscheide. Anstatt wie viele europäische Topklubs regelmäßig enorme Summen für fertige Stars auszugeben, habe man sich dazu entschlossen, den Schwerpunkt stärker auf eine nachhaltige und langfristige Entwicklung der Mannschaft zu legen. Das bedeutete vor allem, dass man den finanziellen Aufwand reduzieren und gleichzeitig ein Team formen wollte, das sportlich konkurrenzfähig ist und eine klare Perspektive besitzt.
Hoeneß betonte, dass es nie das Ziel gewesen sei, wahllos 50 oder 60 Millionen Euro für einzelne Spieler zu zahlen, nur um kurzfristige Erfolge zu erzwingen. Vielmehr habe man sich gefragt, wie der Verein auf sinnvolle Weise investieren könne, um eine solide sportliche und wirtschaftliche Basis zu schaffen. In diesem Zusammenhang rückten vor allem junge Spieler in den Fokus, die großes Potenzial mitbringen und gleichzeitig finanziell deutlich geringere Risiken darstellen als teure internationale Stars.
Ein Beispiel dafür seien Talente wie Lennart Karl und Tom Bischof, die der Verein bewusst frühzeitig verpflichtet oder gefördert habe. Diese Spieler stehen nach Hoeneß’ Worten stellvertretend für die neue Philosophie: junge, hungrige und entwicklungsfähige Fußballer, die den Verein langfristig prägen können. Anstatt sofort auf fertige Spieler zu setzen, wolle man Athleten aufbauen, die mit dem Klub wachsen und sich zu wichtigen Leistungsträgern entwickeln. Diese Strategie ermögliche es nicht nur, sportlich ein dynamisches und lernfähiges Team zu formen, sondern auch, finanziell verantwortungsvoll zu handeln.
Der Ehrenpräsident hob hervor, dass diese Vorgehensweise sowohl den sportlichen Erfolg als auch die wirtschaftliche Stabilität fördere. Der Verein sei dadurch flexibler geworden, habe größere planerische Sicherheit und könne auf Veränderungen im Fußballmarkt besser reagieren. Gerade in Zeiten, in denen Ablösesummen und Gehälter in astronomische Höhen steigen, sei es entscheidend, ein Modell zu haben, das nicht von exzessiven Ausgaben abhängig ist. Statt Millionen zu verbrennen, wolle man intelligente Entscheidungen treffen, die dem Club langfristig zugutekommen.
Hinzu komme, dass junge Talente nicht nur finanziell sinnvoll seien, sondern auch eine besondere Dynamik in die Mannschaft bringen. Laut Hoeneß stärke es den Teamgeist, wenn Spieler gemeinsam wachsen, sich gegenseitig pushen und sich innerhalb eines klar strukturierten Umfelds entwickeln können. Zudem sorgten sie dafür, dass die Mannschaft frischer, schneller und anpassungsfähiger sei, was auf dem Platz häufig den Unterschied ausmachen könne.
Hoeneß machte deutlich, dass dieser Ansatz bereits erkennbare Früchte trage. Die Mannschaft habe sich in mehreren Bereichen positiv entwickelt, und viele der jungen Spieler zeigten eindrucksvoll, welches Potenzial in ihnen stecke. Gleichzeitig habe der Verein seine wirtschaftliche Stabilität ausgebaut und könne selbstbewusst in die Zukunft schauen. Die Kombination aus sportlicher Perspektive und verantwortungsbewusstem Finanzmanagement sei für ihn der richtige Weg — heute mehr denn je.

