München pulsiert – und in seinen Adern fließt die Vorfreude wie süßes Bayrisch-Blau. Jamal Musiala, unser 22-jähriger Zauberkünstler mit dem linken Fuß, hat endlich wieder den Ball gespürt. Nach seinem schweren Bruch der Wadenbeins und einer ausgekugelten Knöchelverletzung, erlitten in jener dramatischen Klub-WM-Partie gegen PSG, hat er den nächsten wichtigen Meilenstein erreicht: Erstmals seit Monaten hat er wieder mit seinem runden Freund gearbeitet – sanft, kontrolliert … aber mit Gummi unter dem Schuh.
Die Stadt atmet auf. Das war kein bloßes Revival, das war ein Versprechen: Der Kampfgeist ist lebendig, die Rückkehr in Greifweite. Für Musiala selbst ist das ein Moment der leisen Ekstase – und für Bayern ein Symbol der Hoffnung. Die monatelange Reha, die Schmerzen, der Zweifel – all das kulminiert jetzt in diesem kleinen, aber bedeutenden Schritt zurück ins Leben auf dem Platz.
Er hat sich nie hängen lassen. Trotz des Schocks nach der Kollision mit Gianluigi Donnarumma und der darauf folgenden Operation in München, ließ er durchblicken, dass er keinen Schuldigen sieht. „Niemand ist schuld“, sagte er – und zeigte damit Größe.
Jetzt beginnt wieder das tägliche Ringen: Stabilität, Koordination, Gefühl – jeder sanfte Kontakt mit dem Ball ist ein Sieg über die Zeit, ein Sieg über den Schmerz. Die ganze Stadt blickt auf ihn, mit Geduld, Mitgefühl und Optimismus. München steht bereit, seinen Sohn zurückzuholen – stärker, technischer, entschlossener, denn Wunder passieren hier nicht nur im Stadion, sondern in jedem Schritt auf dem Weg.

