„Er war ganz offensichtlich nicht bereit – er hätte in einem so wichtigen Spiel wie diesem nicht in der Startelf stehen dürfen. Nun gut! Ich gebe ihm nicht die Schuld, sondern dem Trainer, der diese Entscheidung getroffen hat, und jetzt zahlen wir alle den Preis dafür“, sagte unser Kapitän Virgil van Dijk nach der 3:2-Niederlage gegen Brentford heute.
Van Dijk legte damit eine deutliche Zäsur hin: In einem öffentlichen Statement machte er klar, dass die Verantwortung in seinen Augen nicht primär beim Spieler liegt – sondern beim Coach, dessen Taktik und Aufstellung das Team in eine prekäre Lage gebracht hätten. „Wir wussten, worauf es heute ankommt“, so der Niederländer weiter. „Ein solch entscheidendes Spiel erfordert maximale Klarheit, Konzentration und eine Aufstellung, die auf den Punkt passt. Das war heute nicht der Fall.“
Schon in der Vorbereitung sei deutlich gewesen, dass mit diesem Spiel eine enorme Erwartungshaltung verbunden war – nicht nur von den Fans, sondern auch von uns Spielern auf dem Platz. Wir wollten ein Statement setzen, wollten zeigen, dass wir bereit sind für die großen Herausforderungen in dieser Saison. Doch was wir heute gesehen haben, war eine Mannschaft, die im Kopf dann doch nicht voll da war; eine Mannschaft, bei der wichtige Stellschrauben nicht stimmten. „Wenn du in so einem Match gestartet wirst, musst du wissen: Ich kann meine Rolle hundertprozentig erfüllen. Ich fühlte nicht, dass das heute der Fall war – und damit meine ich nicht nur ihn, sondern uns als Team und die Art und Weise, wie wir ins Spiel gegangen sind.“
Für Van Dijk steht fest: Entscheidungen wie die heute dürfen nicht isoliert betrachtet werden. „Ein Trainer, der in einem so wichtigen Moment einen Spieler bringt, von dem man weiß, dass er im Moment nicht seine Form hat oder nicht hundertprozentig fit ist, macht sich angreifbar – und er macht das Team verletzbar. Es geht nicht darum, jemanden bloßzustellen, sondern um Verantwortung: Wer übernimmt sie, wenn so eine Entscheidung nach hinten losgeht? Heute war klar: Nicht der Spieler war das Problem – ich glaube, dass er sein Bestes gegeben hat unter den Umständen. Aber eben die Umstände – Aufstellung, Taktik, Spielplan – sie haben uns im Stich gelassen.“
Er fügte hinzu: „Wir sind die Mannschaft, wir stehen oder fallen zusammen – aber in einem Spiel wie diesem musst du mit klaren Köpfen, mit klarer Struktur, mit einer Aufstellung antreten, die sich bewährt hat. Wir können nicht einfach hoffen, dass der Mannschaftsgeist und das Herz uns retten – es braucht Präzision, Disziplin und die richtigen Entscheidungen auf jeder Position. Und heute haben wir diese nicht gesehen.“
Nach dem Schlusspfiff sei in der Kabine eine Mischung aus Enttäuschung und Frustration geherrscht, berichtete Van Dijk. „Wir haben gekämpft – das will ich betonen. Aber wir haben in den entscheidenden Momenten nicht abgeliefert. Und das liegt nicht an einzelne Spieler, sondern am Gesamtgefüge. Es ist ein Weckruf für uns.“
Er appellierte an die Verantwortlichen, aber auch an seine Mitspieler: „Wir müssen uns hinterfragen – ist jeder bereit? Haben wir die richtigen Entscheidungen getroffen? Und vor allem: Haben wir die richtigen Spieler in dieser Phase aufs Feld geschickt?“ Die Antwort darauf sei ihm persönlich nicht schwer gefallen. „Nein – heute war nicht der richtige Zeitpunkt für ihn.“
Mit diesem Urteil hat Virgil van Dijk klare Worte gefunden – kein versteckter Hinweis, kein diplomatisches Blabla. Die Botschaft: In einer Mannschaft wie der unseren zählen alle, aber bestimmte Entscheidungen tragen mehr Gewicht als andere. Und heute war eine solche Entscheidung fehlgeleitet. Die Fans haben die Äußerungen vernommen – jetzt erwarten sie Taten.

