𝐉𝐎𝐒𝐇𝐔𝐀 𝐊𝐈𝐌𝐌𝐈𝐂𝐇 𝐖𝐄𝐈𝐂𝐇𝐓 𝐀𝐔𝐒 — 𝐆𝐄𝐒𝐏𝐑Ä𝐂𝐇 Ü𝐁𝐄𝐑 𝐒𝐂𝐇𝐋𝐎𝐓𝐓𝐄𝐑𝐁𝐄𝐂𝐊 𝐁𝐄𝐈 𝐁𝐀𝐘𝐄𝐑𝐍 𝐌Ü𝐍𝐂𝐇𝐄𝐍 𝐒𝐎𝐑𝐆𝐓 𝐅Ü𝐑 𝐒𝐏𝐄𝐊𝐔𝐋𝐀𝐓𝐈𝐎𝐍𝐄𝐍
München – Auf einer Pressekonferenz, die eigentlich dem kommenden Bundesliga-Spiel des FC Bayern München gewidmet war, sorgte eine einzige Frage für deutlich mehr Aufmerksamkeit als erwartet. Als Joshua Kimmich, Vizekapitän und einer der Führungsspieler des Rekordmeisters, gefragt wurde, ob Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund ein möglicher Kandidat für den FC Bayern sei, wich er geschickt aus — und löste damit eine Welle von Spekulationen aus.
Die Szene spielte sich am Mittwochmittag im Presseraum der Säbener Straße ab. Ein Reporter wollte wissen, ob Kimmich sich den Nationalspieler Schlotterbeck im Trikot des FC Bayern vorstellen könne, vor allem nachdem in den letzten Wochen Gerüchte über mögliche Transfers kursierten. Kimmich, bekannt für seine kontrollierte und diplomatische Art, reagierte ruhig, aber bemerkenswert ausweichend.
„Ich denke, es gibt viele gute Spieler in der Bundesliga und in Europa“, sagte Kimmich mit einem leichten Lächeln. „Es liegt nicht an mir, über mögliche Transfers zu sprechen. Das entscheidet der Verein. Ich konzentriere mich auf unsere Aufgaben auf dem Platz.“
Seine Antwort mag harmlos klingen, doch sie reichte aus, um die Gerüchteküche zum Brodeln zu bringen. Beobachter merkten sofort an, dass Kimmich die Gelegenheit vermied, Schlotterbeck klar auszuschließen – eine subtile, aber bemerkenswerte Reaktion. In sozialen Medien wurde die Aussage rasch verbreitet, und Fans begannen, über eine mögliche Verbindung zwischen Bayern und dem Dortmunder Innenverteidiger zu spekulieren.
Der 25-jährige Nico Schlotterbeck hat sich in den vergangenen zwei Jahren bei Borussia Dortmund zu einem der konstantesten Innenverteidiger Deutschlands entwickelt. Seine körperliche Präsenz, sein linkes Bein und seine Führungsqualitäten haben ihn zu einem festen Bestandteil der Nationalmannschaft gemacht. Auch beim DFB wird Schlotterbeck als zentraler Baustein für die Zukunft gesehen – Qualitäten, die durchaus zum Profil des FC Bayern passen würden, der zuletzt defensiv mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte.
Kimmich selbst, als Schlüsselfigur im Mittelfeld der Münchner, gilt als jemand, der die Spielertypen im Umfeld gut einschätzen kann. Sein diplomatisches Schweigen wurde daher von vielen als ein indirektes Zeichen verstanden, dass an den Gerüchten etwas dran sein könnte. „Wenn Kimmich nichts sagen will, dann hat das oft einen Grund“, kommentierte ein Journalist der Süddeutschen Zeitung.
Doch innerhalb des Vereins wollte man keine zusätzlichen Spekulationen aufkommen lassen. Ein Sprecher des FC Bayern erklärte kurz darauf: „Wir äußern uns grundsätzlich nicht zu Spielern anderer Vereine.“ Auch aus Dortmund kam ein klares Statement: „Nico ist ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft und fühlt sich hier sehr wohl.“
Trotz dieser offiziellen Zurückhaltung ist die Diskussion entfacht. Fußball-Experten weisen darauf hin, dass Bayern München im kommenden Sommer erneut Verstärkungen in der Abwehr suchen könnte, vor allem wenn die Zukunft von Spielern wie Matthijs de Ligt oder Dayot Upamecano ungewiss bleibt. Schlotterbeck, mit seiner Bundesliga-Erfahrung und seinem DFB-Standing, wäre zweifellos ein attraktiver Kandidat.
Für Kimmich selbst war das Thema damit offenbar beendet. Nach der Pressekonferenz sprach er nur noch über das anstehende Spiel und die Ziele der Mannschaft: „Wir müssen als Team wieder Konstanz zeigen. Das ist unser Fokus.“
Doch die Medienlandschaft sah das anders. Schlagzeilen über „Kimmichs Schlotterbeck-Schweigen“ dominierten am Abend die Sportseiten. Einige Fans deuteten seine Reaktion als vorsichtige Zustimmung, andere als reines Taktieren.
Eines ist jedoch sicher: Mit nur einem Satz hat Joshua Kimmich unbewusst eine neue Transferdebatte entfacht – und erneut bewiesen, dass in München selbst das kleinste Zögern eines Spielers Schlagzeilen schreiben kann. Ob aus dem Gerücht eines Tages Realität wird, bleibt offen. Doch in der Welt des Fußballs gilt bekanntlich: Wo Rauch ist, da ist oft auch ein bisschen Feuer.

