Chaos in Leipzig: Spieler werfen dem Trainer vor, die Kabine verloren zu haben
RB Leipzig, einst als Inbegriff für Disziplin, Tempo und unerschütterliche Teamkultur gefeiert, steht plötzlich im Auge eines Sturms. Hinter den Kulissen des ambitionierten Bundesligisten brodelt es gewaltig. Laut internen Kreisen, die anonym bleiben wollen, haben mehrere Führungsspieler das Vertrauen in ihren Coach verloren – und werfen ihm vor, die Kabine nicht mehr im Griff zu haben.
Was sich noch vor wenigen Monaten niemand hätte vorstellen können, scheint nun Realität: Spieler, die einst Seite an Seite für den Erfolg kämpften, sollen sich offen über die Taktik, die Kommunikation und den Umgang des Trainers beschwert haben. Besonders nach den jüngsten Rückschlägen in Bundesliga und Champions League sei die Stimmung gekippt. „Es gibt keine klare Linie mehr, jeder macht, was er will“, soll ein Insider berichtet haben.
Die Kritik richtet sich dabei nicht nur an die sportlichen Entscheidungen. Auch das Zwischenmenschliche steht in der Schusslinie. Mehrere Profis fühlen sich vom Trainerteam nicht ausreichend unterstützt, einige sogar isoliert. „Der Draht zwischen Trainer und Spielern ist gekappt“, heißt es in internen Runden. Worte, die wie ein Donnerschlag durch die Vereinsführung hallen müssen.
Hinzu kommt, dass sich im Umfeld der Fans erste Risse zeigen. Während die Anhänger der „Roten Bullen“ für ihre bedingungslose Unterstützung bekannt sind, wurde beim letzten Heimspiel bereits leises Murren auf den Rängen vernommen. Pfiffe nach der Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten verstärkten den Eindruck, dass die Stimmung kippt – nicht nur intern, sondern auch extern.
Sportlich ist die Lage prekär. In der Liga droht Leipzig den Anschluss an die Spitzenplätze zu verlieren, in der Champions League steht man mit dem Rücken zur Wand. Die einst so gefürchtete Offensivmaschine wirkt gehemmt, das Spiel zerfahren. Vieles deutet darauf hin, dass der Riss in der Kabine sich auf das Spielfeld überträgt.
Die Vereinsführung befindet sich nun in einer Zwickmühle. Einerseits möchte man Kontinuität wahren und dem Trainer den Rücken stärken, andererseits ist der Druck von außen wie von innen kaum mehr zu übersehen. Schon kursieren Namen möglicher Nachfolger in den Medien – eine Entwicklung, die den Druck auf den jetzigen Coach noch weiter verstärkt.
Ob es zur großen Eskalation kommt, hängt von den nächsten Spielen ab. Gelingt dem Team eine Trendwende, könnten die Wogen zumindest kurzfristig geglättet werden. Doch sollte die sportliche Talfahrt anhalten, könnte es für den Trainer schwer werden, die Autorität zurückzugewinnen.
Fakt ist: Leipzig steht an einem Scheideweg. Die Frage ist nicht nur, ob der Trainer die Kabine verloren hat, sondern ob der Verein rechtzeitig die richtigen Schlüsse zieht, um das Projekt „RB“ wieder auf Kurs zu bringen. Klar ist: Die kommenden Wochen könnten über die Zukunft des Trainers – und vielleicht auch über die Ambitionen des gesamten Vereins – entscheiden.
–