Woltemade über Stuttgarts Ablehnung der Bayern-Angebote: „Es war nicht immer einfach für mich“
In einem exklusiven Interview mit der Süddeutschen Fußballzeitung hat der deutsche Nationalspieler Nick Woltemade über die schwierige Phase gesprochen, in der der VfB Stuttgart gleich mehrere Transferangebote des FC Bayern München abgelehnt hatte. Der 23-jährige Offensivspieler, der in der vergangenen Saison mit 14 Toren und 9 Vorlagen maßgeblich zum dritten Platz des VfB in der Bundesliga beigetragen hatte, sprach offen über seine Gefühle und die internen Gespräche beim schwäbischen Traditionsklub.
„Natürlich war ich stolz, dass ein Verein wie Bayern München Interesse gezeigt hat“, sagte Woltemade. „Das ist für jeden Spieler eine Art Ritterschlag. Aber als dann die Angebote abgelehnt wurden – und das waren nicht gerade kleine Summen – war das emotional nicht immer einfach für mich.“
Nach Informationen des Magazins hatte der FC Bayern im Juli und erneut im August 2025 zwei Angebote für Woltemade abgegeben, das zweite davon soll sich mit Boni auf bis zu 45 Millionen Euro belaufen haben. Der VfB Stuttgart blieb jedoch standhaft – nicht zuletzt auf Wunsch von Trainer Sebastian Hoeneß, der Woltemade als „unverzichtbaren Baustein“ für das neue Spielsystem bezeichnete.
Woltemade, der ursprünglich aus der Jugend von Werder Bremen stammt, hatte sich nach seiner Leihe zu Elversberg und einer starken Rückrunde beim VfB eindrucksvoll in die erste Elf gespielt. Seine physische Präsenz, gepaart mit feiner Technik und Spielintelligenz, hatten nicht nur Bayern, sondern auch Vereine aus der Premier League auf ihn aufmerksam gemacht.
„Ich hatte gute Gespräche mit dem Management“, betonte Woltemade. „Sie haben mir ihren Standpunkt erklärt, und am Ende ging es nicht nur um Geld, sondern um die gemeinsame Vision. Trotzdem – ich wäre kein Mensch, wenn ich nicht kurz darüber nachgedacht hätte, was es bedeutet hätte, im Allianz Stadion vor 75.000 Fans in der Champions League aufzulaufen.“
Die Entscheidung, bei Stuttgart zu bleiben, fiel ihm nicht leicht – doch inzwischen blickt er optimistisch in die Zukunft. „Ich habe Verantwortung übernommen, trage hier die Nummer 10, und wir haben eine Mannschaft, die nicht nur kämpft, sondern auch Fußball spielt, der begeistert. Vielleicht war es genau die richtige Entscheidung.“
Auch sportlich scheint der Verbleib beim VfB Früchte zu tragen. In den ersten fünf Spielen der neuen Saison erzielte Woltemade bereits drei Tore und bereitete zwei weitere vor. Der DFB-Coach Julian Nagelsmann lobte ihn zuletzt als „reif gewordenen Spieler mit Führungsqualitäten“.
Ob die Bayern im Winter erneut anklopfen werden, bleibt offen. Für Woltemade zählt derzeit nur eines: „Ich will Titel holen – mit Stuttgart. Warum sollte das unmöglich sein?“