Das Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FC Köln hätte allein durch das atemberaubende 3:3-Endergebnis genügend Schlagzeilen verdient. Doch statt purer Freude über ein torreiches Spektakel beherrscht nun ein anderer Aspekt die Diskussion: Der Schiedsrichter steht massiv in der Kritik, und die Stimmung rund um das Duell ist explosiv. Fans, Experten und sogar einige Offizielle erheben schwerwiegende Vorwürfe – die Rede ist von einem möglichen Schiedsrichter-Skandal.
Von Beginn an entwickelte sich die Partie zu einem intensiven Krimi. Köln ging früh in Führung, Wolfsburg antwortete mit wütenden Angriffen, und so wogte das Spiel hin und her. Am Ende stand ein spektakuläres 3:3, das eigentlich Werbung für die Bundesliga hätte sein sollen. Doch schon während des Spiels waren die Emotionen auf den Rängen wie auch am Spielfeldrand kaum zu bändigen. Mehrere Entscheidungen des Schiedsrichters sorgten für Kopfschütteln, Buhrufe und wütende Proteste – allen voran bei den mitgereisten Kölner Fans.
Besonders heftig diskutiert wird ein vermeintliches Handspiel im Wolfsburger Strafraum in der Schlussphase. Köln forderte vehement Elfmeter, doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen, auch der VAR griff nicht ein. „Eine klare Fehlentscheidung, die das Spiel verfälscht hat“, wetterte ein Kölner Anhänger unmittelbar nach Abpfiff in die Kameras. In den sozialen Netzwerken kochte die Diskussion schnell über, Hashtags wie #SchiriSkandal und #KölnBenachteiligt trendeten bereits wenige Minuten nach Spielende.
Doch es blieb nicht bei dieser Szene. Auch ein Foul an Kölns Stürmer, das im Mittelfeld hätte geahndet werden müssen, wurde nicht gepfiffen. Im direkten Gegenzug fiel ein Wolfsburger Tor – eine Situation, die die Wut der Gäste weiter anheizte. Experten wie frühere Bundesliga-Schiedsrichter meldeten sich zu Wort und attestierten dem Unparteiischen eine „unglückliche Linie“. Während einige von menschlichen Fehlern sprachen, die zum Fußball dazugehören, warfen andere dem Schiedsrichter vor, das Spielgeschehen nicht im Griff gehabt zu haben.
In Köln selbst ist die Empörung groß. Zahlreiche Fanclubs haben angekündigt, eine offizielle Beschwerde beim DFB einzureichen. Auch aus der Mannschaft kamen zwischen den Zeilen deutliche Worte. Ein Spieler meinte nach dem Spiel: „Wir haben heute nicht nur gegen Wolfsburg gespielt.“ Offiziell wollte der Verein jedoch zunächst keine Schiedsrichter-Kritik üben, wohl auch um Strafen zu vermeiden.
Auf Seiten des VfL Wolfsburg gibt man sich zurückhaltend. Man habe „von außen nicht alles genau sehen können“, hieß es in einem ersten Statement. Dennoch ist klar: Auch für Wolfsburg ist es kein angenehmer Abend, denn der starke Auftritt der Mannschaft gerät nun in den Hintergrund.
Die Bundesliga erlebt damit erneut eine Diskussion, die in den vergangenen Jahren immer wieder aufflammte: Wie zuverlässig sind die Schiedsrichterentscheidungen, und welchen Wert hat der Videobeweis, wenn er in klaren Situationen nicht eingreift? Für die Kölner Fans jedenfalls ist die Sache eindeutig: Sie fühlen sich betrogen und sprechen offen von einem Skandal.
Ob es am Ende offizielle Konsequenzen geben wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch schon jetzt: Das 3:3 in Wolfsburg wird nicht als spektakulärer Fußballabend in Erinnerung bleiben, sondern als Spiel, das die Debatte um Schiedsrichterentscheidungen in der Bundesliga neu entfacht hat